Pflegetipps: Lederkombi richtig reinigen
Darum ist die Lederpflege von Motorradkombi, -hose & -jacke so wichtig
Für viele Biker gehört die Motorradbekleidung aus Leder ebenso zur Tour dazu wie das Benzin in der Maschine. Kein Wunder – Jacke und Hose oder eine Kombi aus Glattleder oder Nubukleder sind der perfekte Begleiter auf dem Motorrad! Leder ist sehr robust und abriebfest, passt sich sogar der Körperform an und ist bei richtiger Behandlung sehr langlebig. Gerade nach einer langen Saison sind Lederjacke und Motorradhandschuhe voller Dreck, Insekten und Schweiß und können unbehandelt schnell spröde, rissig und steif werden. Nur mit der richtigen Pflege von Lederkombi & Co. kann die Bekleidung Jahr für Jahr erstklassigen Schutz und Komfort bieten. Was Du bei der Pflege und Reinigung der Motorradkombi beachten musst, zeigen wir Dir hier!
Wie oft ist die Reinigung der Lederkombi notwendig?
Leder ist als natürliches Material durchaus empfindlich. Lederbekleidung fürs Motorrad sollte daher lieber ein wenig öfter mit wenigen Reinigungsmitteln gesäubert werden, als alle paar Jahre mit der „Chemiekeule“. Abhängig davon, wie stark die Lederkombi den Wettereinflüssen ausgesetzt war, empfiehlt es sich, mehrmals pro Saison eine einfache Reinigung durchzuführen. Mindestens einmal im Jahr – idealerweise am Ende der Motorrad-Saison – solltest Du Deine Lederkombi richtig pflegen: Reinigung, Lederfett, Imprägnierspray und Co. lassen Deine Kombi dann wieder geschmeidig strahlen.
Darf die Lederkombi in die Waschmaschine?
Eine Lederkombi in der Waschmaschine zu waschen ist – abhängig vom verarbeiteten Leder – nur dann empfehlenswert, wenn die Herstellerangaben es zulassen. Ist die Motorradbekleidung als waschmaschinenfest eingestuft, solltest Du sie im Schonwaschgang bei maximal 30 °C mit viel Wasser und möglichst wenig Feinwaschmittel waschen. Den Schleudergang und das Trocknen in einem Wäschetrockner solltest Du bei Lederbekleidung dagegen vermeiden.
Leere vor dem Waschgang in der Waschmaschine alle Taschen und entferne am besten sämtliche Protektoren, um Schäden an ihnen zu vermeiden. Damit Du anschließend nicht durcheinander kommst, kann es dabei helfen, die Protektoren vorab zu beschriften (Schulter rechts, Knie links etc.).
Bei neuen Handschuhen aus Leder ist es sinnvoll, diese vor dem ersten Tragen einem Waschgang zu unterziehen. So kann ein Abfärben auf die Hände vermieden werden. Weitere Tipps zum Reinigen Deiner Motorradhandschuhe erfährst Du in unserem Ratgeber.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Motorrad-Lederkombi richtig reinigen
Die Lederkombi zu reinigen und pflegen ist kein Hexenwerk. Trotzdem solltest Du ein paar Dinge wissen, bevor Du Deine Lederbekleidung mit Bürste, Tuch, Reinigungsmittel und Imprägnierspray behandelst. Bei allen Kombis aus Leder findest Du auf der Innenseite vernäht die Herstellerangaben, in denen zum einen steht, welche Lederart verwendet wurde, und zum anderen, welche Reinigungshinweise zu beachten sind. Ist eine Reinigung in der Waschmaschine möglich? Wenn ja, welche Temperatur sollte gewählt werden? Dürfen Verschmutzungen mit Reinigungsmitteln entfernt werden? Manchmal findest Du auch einen Hinweis dazu, wie die Bekleidung am besten zu trocknen ist.
Prinzipiell kann zwischen zwei Arten von Verschmutzungen unterschieden werden:
Daher solltest Du die Lederkombi immer von beiden Seiten reinigen – innen wie außen! Erfahre hier, wie Du am besten bei der Lederpflege der Motorradbekleidung vorgehst.
1. Verschmutzungen entfernen
Das grobe Entfernen von Dreck, Insekten und Co. solltest Du regelmäßig vornehmen. Denn genau wie beim Motorradhelm wird es mit der Zeit nicht einfacher, die Rückstände auf der Lederbekleidung und den Handschuhen zu entfernen.
Oftmals reicht es dabei schon aus, die Verschmutzungen mit einem feuchten Tuch, einem Schwamm oder einer weichen Bürste und klarem Wasser zu entfernen. Bei hartnäckigeren Rückständen spricht normalerweise nichts gegen die Anwendung von sanften Reinigungsmitteln. Am besten weichst Du die betroffene Stelle ein wenig ein, indem Du für ein paar Minuten ein warmes, feuchtes Tuch auflegst.
Von Scheuerpulver, Reinigungsbenzin oder groben Bürsten solltest Du beim Waschen der Motorrad-Lederjacke die Finger lassen. Damit würdest Du zwar jeglichen Dreck wegbekommen, die Oberfläche der Motorradkombi würde dabei jedoch im schlimmsten Falle Schaden nehmen.
2. Motorradkombi waschen
Wahrscheinlich ist es einer der größten Diskussionspunkte beim Waschen der Motorrad-Lederkombi: Soll die Lederkombi in der Waschmaschine oder per Handwäsche gewaschen werden? Hierbei helfen die Herstellerangaben auf dem Etikett weiter.
Ist die Reinigung in der Maschine möglich, solltest Du sie am Ende ausreichend klarspülen, damit keine Waschmittelrückstände auf der Motorradkombi bleiben. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte die Lederkombi per Handwäsche mit sanftem Spezialwaschmittel reinigen. So kann die Motorradkombi am schonendsten gewaschen und der Fokus auf besonders verdreckte Stellen gelegt werden. Außerdem fällt es so auch leichter, die Motorrad-Lederkombi von innen zu reinigen. Dazu kannst Du zum Beispiel die Lederseife von BikeCare verwenden: Hier ist der Schwamm gleich mit dabei. Einfach kurz anfeuchten und das Leder mit der Seife einreiben. Auch gut geeignet – besonders für starke Verschmutzungen – ist ein Aktiv-Schaum. Der Power-Cleaner hat eine integrierte Bürste, mit der Du die verschmutzten Stellen behandeln kannst. Erst mit Schaum einsprühen, dann mit der Bürste leicht einarbeiten und anschließend erst einmal arbeiten lassen.
Wenn Du wissen möchtest, was es beim Waschen von textiler Motorradbekleidung zu beachten gibt, hilft Dir unser Ratgeberartikel weiter.
3. Kombi nach dem Waschen trocknen
Sollte der Hersteller Deiner Lederkombi das Trocknen im Wäschetrockner nicht explizit in den Herstellerangaben erlauben, empfehlen wir, die nasse Kombi einfach bei Raumtemperatur und ausreichender Belüftung aufzuhängen und so trocknen zu lassen.
Auch wenn es im ersten Moment nicht logisch erscheint, vermeide es, die Lederkombi einer direkten Sonneneinstrahlung oder zu großer Heizungswärme auszusetzen. Das Leder würde so auf Dauer hart und spröde werden und die optimale Schutzwirkung wäre nicht mehr vorhanden.
Leder als natürliches Material sollte „genährt“ werden, um vor dem Austrocknen geschützt zu sein. Daher solltest Du die Montur regelmäßig (am besten zweimal pro Jahr) mit passendem Lederfett einfetten. Die meisten Lederfette gibt es bereits mit einem praktischen Applikator-Schwamm, mit dem Du das Fett ganz gleichmäßig und dünn auf dem Leder verteilen kannst. Beachte, dass weniger hier mehr ist. Nutze das Lederfett sparsam und wische überschüssiges Fett mit einem weichen Tuch ab. Das Leder bleibt so schön geschmeidig und die Poren sind versiegelt, aber nicht verstopft. Das merkst Du spätestens dann, wenn Du mal wieder in einen Schauer kommst und das Wasser einfach nur abperlt.
Das Fett lässt sich leichter auftragen und verreiben, wenn es vorab ein wenig erwärmt wird. Außerdem kannst Du die Wasserfestigkeit Deiner Lederkombi durch zusätzliches Imprägnieren erhöhen. Folgende Reihenfolge solltest Du beachten: Erst imprägnieren, dann trocknen lassen, abschließend einfetten. Mehr Tipps zum Imprägnieren von Motorradbekleidung erhältst Du in unserem Ratgeber.
Lederkombi-Pflege: Hausmittel oder Spezialprodukte?
Es gibt viele verschiedene Produkte und Hausmittel, die Dir zum Reinigen Deiner Lederkombi empfohlen werden. Wann Du wirklich auf Spezialprodukte zurückgreifen solltest und wann haushaltsübliche Mittel reichen, zeigen wir Dir hier:
Naturprodukt Leder: Darf jede Lederart gleich behandelt werden?
Tatsächlich spielt es bei der Lederkombi-Pflege eine Rolle, welche Lederart in der Motorradbekleidung verarbeitet wurde. Die im Ratgeber genannten Hinweise gelten vor allen Dingen für das häufig genutzte Glattleder, also Leder, bei dem die Oberseite der tierischen Haut außen liegt.
Anders schaut es dagegen beim leicht angeschliffenen Velours- oder Nubukleder aus, welches idealerweise nicht mit Lederfett, sondern mit speziellen Sprays und einem aufrauenden Krepptuch behandelt wird.
Auch hydrophobiertes Leder, welches durch besondere Gerbprozesse wasserabweisend gemacht wurde, sollte nicht mit normalem Lederfett gepflegt werden, da sonst die spezifische Wirkung des Materials eingeschränkt wird. Schau bei der Wahl der Pflegemittel daher genau auf die Herstellerangaben.
Alternativen zur selbstständigen Pflege der Lederkombi
Oft ist es z. B. aus zeitlichen Gründen nicht möglich, die Motorrad-Lederkombi selbst zu reinigen und zu pflegen. Als Alternative hast Du unter anderem die Möglichkeit, in einem Lederwarengeschäft nachzufragen – meist können Jacke und Hose hier für 60-80 € gereinigt werden.